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Bitte beachten Sie, dass die Gardasee-Wetterlage und die Gardaseewinde
nur sehr selten etwas mit den Großraumwettervorhersagen und -windvorhersagen "Gemeinsam haben":
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Statistik Vento/Ora
im Jahr Viel wurde schon
über den Gardasee geschrieben. Ich beschränke
mich auf den nördlichen Teil des Sees von Riva bis Pra, da südlicher nur in
äußerst seltenen Fällen genügend Wind zum Surfen aufkommt.
Die Winde im Norden folgen in der Regel einem gleich bleibenden
Rhythmus. Bei Hochwetterlage können sich die thermischen Eigenschaften der Po-Ebene im
Süden und der Alpen im Norden ausgeprägt entwickeln. 2 Winde entstehen dabei: der
"Peler" von den Deutschen auch einfach nur "Vento" genannt
und die Ora.
Der "klassische" Windtag
(meist im
Juli/August)
Peler ist der Nordwind, der schon in der Nacht oder
frühmorgens dem Windsurfer den Schlaf raubt und bis ca. 10-11 Uhr anhält. Die warme Luft
über der Po-Ebene steigt auf und zieht die kältere Luft aus dem Norden nach. Je größer
dieser Temperaturunterschied ausfällt, desto kleinere Segel sind angesagt. Also wenn es
in Bozen nachts regnet, sollte man sich auf eine Frühsession gefasst machen!
Vor Torbole scheint wegen der Abdeckung durch Häuser und Berge kein
Wind zu sein. Doch einige 100m vom Ufer gibt es an guten Tagen einen Starkwindstreifen,
der sich östlich bis zum Conca D'Oro hinzieht. Trotz der Böen bietet dieser Spot
Hochgefühle für Flachwasserheizer. Welle: keine, Segel: 5,8 -
Erst auf der Höhe
des Hotels Pier wird der Wind gleichmäßiger und nimmt Richtung Süden an Stärke zu, die
Windwelle wird immer ausgeprägter.
U m also guten Peler zu surfen heißt es früh aufstehen und
mit dem Material auf nach Malcesine. Die beste Parkmöglichkeit ist der
ausgeschilderte und wegen der vielen Surfer unübersehbare Busparkplatz vor dem Ort
rechts. Öffnungszeit ist 6-17 Uhr, doch (Achtung) am Wochenende ist schon um halb 7 alles
belegt. Die Bedingungen: Welle: steile Windwelle von rechts, zur anderen Seeseite hin (ca.
2 km) auch oft eine schöne Dünungswelle. Segel: 4,2-5,3 Auf dem Weg nach Malcesine gibt
es noch einige Plätze, wie z.B. den Kletterfelsen, die Windsurfschule "Da Nani"
(5€ Pro Tag) oder Shop "Wurz". Doch das Parkplatzproblem ist fast
unlösbar und Navene liegt in einer extremen Windabdeckung.
Wer Windwelle von links bevorzugt, der muss auf die Westseite des
Sees fahren. Am Hotel Pier hat man statistisch gesehen die beste
Windausbeute. Der Nordwind bläst schwächer als in Malcesine, dafür ist der Südwind am
Pier meist am stärksten. Diese gute Lage lässt sich das Hotel auch gut bezahlen.
10€ pro Auto plus 10€ pro Person, davon 8€ als Verzehrgutschein an der
Bar. Hier empfiehlt es sich in der Saison vor 11 Uhr aufzutauchen. Die Bedingungen bei Peler: Welle: weiche Windwelle von links, gut zum Springen; Segel. 5,0-5,8; Windabdeckung
am Strand.
G leiches gilt für die berühmt-berüchtigte Schweinebucht.
Ca. 30m nördlich vom Hotel Pier ist neben einer einzelnen Zypresse der Schotterpfad zu
erkennen, der in die Schweinebucht führt. Da es dort genau einen Parkplatz gibt, laden
die Surf-Verrückten ihr Material aus, parken das Auto in Riva, Limone oder in einer der
wenigen Parklücken entlang der Gardesana (Achtung: Aufbruchgefahr und Abschleppgefahr!)
und kommen per Bike, Rollerblade oder Autostop zurück. Aufgeriggt wird auf Schotter
direkt am Wasser und dann am besten ab aufs Brett, sonst haben die anderen keinen Platz
für ihr Segel.
Die nächste Möglichkeit zum Nordwindsurfen bietet das Hotel Capo
Reamol. Allerdings ist der Zugang nur für Hotelgäste oder Surfer möglich, die sich an
der Station von Gerry Material ausleihen. Dort erwartet einen relaxtes Surfen mit wenig
Leuten und satter Wind. Welle eher etwas längere Dünungswelle von links, Segel:
4,7-5,8.
Der Gardesana folgend lässt man Limone mit seiner
windstillen Bucht hinter sich und biegt im Tunnel nach Campione ab. Der kleine Ort mit
seinem gemütlichen Dorfplatz lädt zum Kaffeetrinken nach dem Surfen geradezu ein. Direkt
am Strand befindet sich ein Parkplatz, auf dem Campen möglich ist. (Auto 5€ Camper
10 €) Welle; längere Windwelle von links. Segel: 4,2-5,8
Nochmal 10 min.Fahrzeit südlicher befindet sich auf der rechten
Seite das Cafe und Albergo "Al Pra" mit kostenpflichtigem
Parkplatz im Innenhof. Wer rechtzeitig ankommt, findet noch einen kostenlosen Parkplatz
nach dem Albergo rechts an der Strasse oder direkt vor dem Tunnel links am Wasser. (Womos
kommen unter der Schranke nicht durch) Für Frühstück ist gesorgt. Im Albergo Al Pra
gibt's guten Kaffee oder auch Mittagessen und in der Bude am Wasser alles von Brioches
(=Croissant) bis zum Sandwich. Welle: am Strand steile Windwelle mit relativ engem
Abstand, gut zum Springen auch von rechts; in der Seemitte lange Dünung. Segel: 4,0-5,8.
Jetzt ist man von Riva eine halbe Stunde mit dem
Auto entfernt, aber es lohnt sich, wenn Wind kommt. Dies ist im Juli/August eher selten
der Fall. Ab September kann man dort Surfen, wenn die Sonne scheint, die den Felsen
erwärmt und dadurch den Wind bis ans Ufer wehen lässt. Nach einer 1-2 stündigen Flaute
setzt um ca. 12-13.30 die "Ora" ein. Umziehen ist angesagt, wenn am Horizont ein
dunkler Streifen auftaucht, der vom Süden her vordringt bis sich auch in Torbole die
Bäume biegen.
Am Nachmittag stellt sich also die Frage "Wo soll
ich surfen?" von Neuem. Südlich vom Hotel Pier weht der Südwind in der Regel eher
schwach, nördlich davon bläst der stärkste Wind an den Felswänden. Besonders gut ist
es an den Gallerien zwischen Hotel Pier und Hotel Ponale. In Torbole und Riva baut sich
eine relativ hohe Welle fuer den meist moderaten Wind auf. Achtung: Das
"Bermudadreieck" zwischen Torbole und Riva sollte man meiden! Nur Welle und kein
Wind! Am Ostufer gibt es diverse Startmöglichkeiten, die wichtigste davon ist das Conca
D'Oro. Pro Tag wird eine Parkgebühr von 12€ erhoben. (Achtung: in
der Hochsaison wartet morgens bei der Öffnung um 8 Uhr schon eine Autoschlange auf
Einlass!) Eine große Liegewiese und die sehr
freundlich und gut geführte Bar machen auch Nichtsurfern den Urlaub angenehm. Oft
herrschen direkt vorm Ufer gute Surfbedingungen (Segel: 5,8-6,3). Wenn nicht, dann
erreicht man in 5-10 Minuten das andere Ufer mit meist 1-3 Beaufort stärkerem Wind. |
Richtung Süden ist das "Como di Bo" auch als
Kletterfelsen bezeichnet und ein Ministrand begehrter Ausgangspunkt, um schnell zum
Westufer zu surfen. Die wenigen Parkbuchten sind daher bald belegt.
In Torbole selbst gibt es 2 kostenpflichtige
Parkmöglichkeiten direkt am Wasser; einmal den ausgeschilderten Bereich entlang des
Yachthafens und den Parkplatz an der Strandpromenade (Einfahrt zwischen WindsBar und
Tabacchi rechts). Umständlicher aber billiger ist die folgende Variante. Ausladen am
Yachthafen (Bewachen!) und Parken am Panoramaparkplatz über Torbole.
Auch im Hafen von Riva ist Parken gratis, doch den Surfer erwartet
dort wenig Wind und eine hohe Kabbelwelle. Der See am Westufer ist wegen der steilen
Felswände und der abgezählten Parkbuchten schwer zugänglich.
Special winds
"Spezialisten" kennen unzählige Winde und
deren Entstehung rund um den Gardasee. Für Windsurfer sind jedoch nur wenige relevant.
Gefährlich wird es, wenn sich über der Ponale-Schlucht oder direkt über Riva schwarze
Wolken aufbauen und anhäufen. Wer nicht rechtzeitig das Ufer erreicht, kann folgendem
Schauspiel zum Opfer fallen: Plötzliche komplette Flaute, dann starker Wind vom Ponale
her kommend. Fliegendes Wasser (Gesicht schützen und Atmen versuchen!), am Strand
fliegende Segel und Zelte und abgeknickte Bäume
Das Ganze kann auch mit Blitzen
verbunden sein.
Bei schwarzen Wolken überm Ponale ist also wirklich äußerste
Aufmerksamkeit und Vorsicht geboten. Bei einem Gewitter sollte man zwar an Land bleiben,
sich aber nicht zu tief ins Zelt vergraben. Sobald im Süden der Himmel aufmacht
und der Horizont heller erscheint, heißt es ab nach Malcesine. Der Wind vom Norden kann
richtig stark sein und bringt manchmal eine schöne Dünungswelle von bis zu 1m mit an den
Strand.
Auch vom Süden kann ein besonderer Wind kommen, die
"Vinessa". Am Pier und am Conca D'Oro gibt es in diesem Fall untypischerweise
eine Windabdeckung. Dafür zieht der Wind von Navene bis zum Kletterfelsen auf der
Ostseite des Sees, dann über die Seemitte direkt nach Riva. Dort entsteht eine
schöne Welle, gut zum Springen und "Abreiten" sofern man am See davon
sprechen kann. |
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